Lëtzebuerg City Museum

Der historische Baubestand des Museums erzählt ein eigenes Stück Stadtgeschichte. Im Zuge der Renovierung wurde das Ensemble um architektonische Elemente ergänzt, die das Gesamtbild prägen, wie hochwertige Holztäfelungen und großzügige Glasfassaden. Diese Voraussetzungen optimal zu nutzen, war unser Hauptanliegen: „Wir arbeiten mit der Architektur und schaffen so Flexibilität und Spielraum für Inszenierungen“.

Die Grundidee des Entwurfs beruht auf einem variablen System aus Paneelen, das durch seine Ausformung die horizontale Orientierung der Ahorntäfelungen aufgreift und vielfältige Möglichkeiten schafft, Objekte zu platzieren. Die Paneele liegen wie eine zweite Schicht über dem Holz: Sie öffnen das vorgegebene Raster für themenspezifische Umsetzungen. Gleichzeitig unterstreichen sie die eigene Architektursprache des Raums. Einzelne Bereiche werden so gestalterisch voneinander abgegrenzt und gewinnen an Tiefe.
Dass auch kleine Einblicke ein großes Bild ergeben können, beweist die Umsetzung des Themas „Ende der Festung“: Auf hinterleuchtete Paneelelemente montierte Stereoskope zeigen historische Aufnahmen von der Schleifung der Mauern 1867; der Besucher erlebt die Demontage Schritt für Schritt nach.

Die Glasfassaden der zum Innnenhof geöffneten Bereiche wirken wie Schaufenster in die Ausstellung und ziehen den Betrachter bereits von der Galerie aus ins Geschehen hinein. Sie zeigen in drei Schichten historische Schlüsselszenen.

Den Kern bildet die Ausdehnung der Stadt, gestalterisch umgesetzt als multimediales Spektakel: Raumhohe Projektionen über zwei Wände hinweg setzen das Thema wie ein Großzeichen in Szene, ergänzt durch eines von insgesamt fünf prominenten Stadtmodellen; dieses ist reich bespielt und bietet dem Besucher zahlreiche Möglichkeiten, sich das Thema interaktiv zu veranschaulichen.